A.V.E. und ASP wollen damit für mehr Qualität in der Biotonne sorgen.

Ab Montag, 8. Mai, werden die Biotonnen in Kreis und Stadt Paderborn kontrolliert. Das teilen die Abfallentsorgungsbetriebe von Kreis (A.V.E.) und Stadt Paderborn (ASP) mit.

Bioabfall ist alles andere als Abfall. Bananenschale, Eierschale, verwelkte Blumen, all das ist pure Energie. Warum ist das so? Aus Garten-abfällen und vielen Essensresten kann man zunächst Energie erzeugen und anschließend noch zu Qualitätskomposten veredeln. Das funktioniert jedoch nur, wenn die Biotonne frei von sogenannten Störstoffen ist und sauber getrennt gesammelt wird. Plastik, Glas, Metall – all das hat in der Biotonne nichts zu suchen. Der A.V.E. sieht sich gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden wegen verschärfter gesetzlicher Anforderungen in der Pflicht, für mehr Qualität in der häuslichen Biotonne zu sorgen und setzt deshalb auf die im Vorfeld bereits angekündigten kommunalen Biotonnen-Vor-Ort-Kontrollen.

Nach Angaben des A.V.E-Leiters, Martin Hübner, sorgt indessen die Bundesregierung mit einer novellierten Bioabfallverordnung bundesweit für kräftigen Qualitätsdruck auf die Biotonne. Stammen die Bioabfälle aus der „privaten“ Biotonne, liegt die Obergrenze künftig nur noch bei einem Anteil von durchschnittlich einem Prozent Kunststoff. Eine solche Obergrenze, die sich auf den sogenannten „Input“ – also auf den an der Verwertungsanlage angelieferten Bioabfall bezieht, habe es, so Hübner, in der Vergangenheit noch nicht gegeben. Hübner wörtlich: „Beträgt der Anteil der Fremdstoffe im angelieferten Bioabfall mehr als drei Prozent in der einzelnen Anlieferung, müssen die Bio-kompostwerkbetreiber – in unserem Fall die Firma Kompotec mit ihrem Standort in Nieheim – die Annahme verweigern.“

„Vor allem Plastik in Form von verpackten Lebensmittelabfällen oder mit Bioabfällen gefüllte Plastikbeutel sind für uns ein großes Qualitätsproblem“, erklärt Marco Handtke, Betriebsleiter des Kompotec Kompostwerkes in Nieheim. Solche Kunststoffe, zu denen auch die biologisch abbaubaren Biobeutel gehören, bauen sich laut Handtke in Kompostierungsanlagen nicht vollständig ab. Über die produzierte Komposterde aus Bioabfällen könne folglich Mikroplastik umweltgefährdend in unsere Böden, Flüsse und Weltmeere gelangen.

Soweit soll es aber gar nicht erst kommen. Gemeinsam mit allen zehn kreisangehörigen Städten und Gemeinden will der A.V.E. im Rahmen der bundesweiten Umweltkampagne #WIRFUERBIO die Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit konsequent fortsetzen.

Insgesamt ist auch nach Ansicht des ASP-Betriebsleiters, Dr. Dietmar Regener, die Novelle der Bioabfallverordnung mit den darin festgelegten Input-Obergrenzen ein Schritt in die richtige Richtung. Die getrennte Sammlung und Verwertung von Bioabfällen sei, so Dr. Regener, aktiver Ressourcen- und Klimaschutz. Durch die Vergärung von Bioabfällen werde Biogas gewonnen, womit fossile Energieträger wie Erdöl und Kohle ersetzt werden könnten. Bioabfall- und Grüngutkomposte ohne Störstoffe seien dann schließlich auch noch zur Düngung unserer landwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächen bestens geeignet und dienen der Bodenverbesserung.

 

Dr. Dietmar Regener (ASP), Martin Hübner (A.V.E.), Marco Handtke (Kompotec/v.l.) betonten, wie wichtig die Qualität in der Biotonne ist und kündigten ab kommenden Montag, 8. Mai, in Kreis und Stadt Paderborn Kontrollen an.  Bildrechte: A.V.E.