Schlauchlining-Verfahren sorgt für schnellere Sanierung

Meldung vom 19. Februar 2025,
Allgemein
STEB: Wie es mit den Arbeiten am Mischwasserkanal Heierswall/Gierswall weitergeht
Auch wenn die Kreuzung am Gierstor seit Kurzem wieder frei ist, gehen die Arbeiten zur Sanierung des Mischwasserkanals entlang des Heierswalls und des Gierswalls weiter – allerdings vermehrt im Verborgenen.
Um die Arbeiten so schnell wie möglich und mit geringen Beeinträchtigungen für den Verkehr abzuwickeln, setzt der Stadtentwässerungsbetrieb (STEB) hierbei auf das sogenannte Schlauchlining-Verfahren. Dieses Verfahren ermöglicht es den Kanal zu renovieren, ohne ihn klassisch in offener Bauweise erneuern zu müssen. Der Einbau der Schlauchliner erfolgt in der Regel über die vorhandenen Kanalschächte. Aufgrund des großen Kanalquerschnitts müssen in diesem Fall jedoch die Schachtoberteile für den Einbau der Schlauchliner vorübergehend ausgebaut werden. Das macht im Kanalverlauf kleinere temporäre Absperrungen an den Kanalschächten notwendig – so wie momentan die Teilsperrung der äußeren Geradeaus-Fahrspur am Heierswall vom Bischofsteich kommend in Richtung Gierstor.
Beim Schlauchlining-Verfahren wird ein mit Kunstharz getränkter Schlauch aus einem Glasfasergewebe in den vorhandenen Kanal eingezogen, um ihn anschließend mit Druckluft „aufzustellen“, an die Rohrwandung des vorhandenen Kanals zu pressen und schließlich mittels Ultraviolettstrahlung auszuhärten. „Auf diese Weise können wir bis zu mehrere Hundert Meter Kanalrohr nachhaltig, schnell und mit wenigen Einschränkungen für den Verkehr sanieren“, erläutert der stellvertretende Betriebsleiter des STEB, Hubertus Schmidt. „Im Vergleich zur klassischen, offenen Bauweise sparen wir an dieser Stelle etwa zehn Monate Bauzeit.“
Der aus dem Jahr 1937 stammende Mischwasserkanal aus Beton, in welchem neben dem Schmutzwasser gleichzeitig auch das Niederschlagswasser des Einzugsgebietes abfließt, ist an der breitesten Stelle 90 Zentimeter breit und 135 Zentimeter hoch. Der Kanal muss aufgrund seines schlechten baulichen Zustands vom Gierstor bis zum Maspernplatz saniert werden. Nachdem der Bau von zwei Bypass-Haltungen im Bereich des Gierstores zur Umleitung der erheblichen Wassermengen abgeschlossen ist, läuft nunmehr die sogenannte grabenlose Renovierung des Kanals im Schlauchlining-Verfahren.
In zwei Kanalabschnitten ist jedoch bedingt durch die Schwere der Schäden keine grabenlose Sanierung möglich. Daher müssen am Gierswall auf Höhe der Musikschule rund 27 Meter des Mischwasserkanals in offener Bauweise erneuert werden, was mit einer einseitigen Sperrung des Gierswalls von voraussichtlich sechs Wochen einhergehen wird. Anlieger der Theresienstraße und Besucher der Musikschule werden die Grundstücke währenddessen weiterhin mit dem PKW erreichen können.
Im Bereich von Heiersburg und Maspernplatz muss ebenfalls ein Teilabschnitt des Mischwasserkanals auf einer Länge von 37 Metern erneuert werden. Aufgrund der relativ günstigen Lage des Kanals im Verkehrsraum ist hierbei die Einziehung nur einer Fahrspur im Kreuzungsbereich Heierswall/Am Bischhofsteich notwendig. Von den übrigen Arbeiten werden lediglich Teile der Parkflächen am östlichen Rand des Maspernplatzes betroffen sein. Bei der Planung der Tiefbauarbeiten sind die beiden Großveranstaltungen Osterlauf und Lunapark entsprechend berücksichtigt worden. Mit der umfangreichen Baumaßnahme mit einem Volumen von rund 1,8 Millionen Euro investiert der STEB nachhaltig in die Abwasserinfrastruktur für die Einzugsgebiete im Südosten Paderborns sowie für den Ortsteil Dahl. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Mai beendet sein. Der STEB wird auch weiterhin über den Fortgang der Arbeiten informieren.
Quelle: Stadt Paderborn