Langenohlkapelle: „An jedem Dritten um drei“

Seit dem Jahr 2005 bietet die Abteilung Soziale Teilhabe der Stadt Paderborn einmal jährlich eine Ehrenamtsausbildung an. Im Rahmen des Programms „Erfahrungswissen für Initiativen“ etablierten sich seitdem viele Projektideen zu eigenständigen Initiativen. Ziel der Ehrenamtsausbildung ist es, den Teilnehmenden die Inhalte zu vermitteln, die notwendig sind, um die eigenen Projektideen zu entwickeln. Kreative Ideen brauchen darüber hinaus weitere Unterstützung und Begleitung, bis sie in die Tat umgesetzt werden können. In dieser Umsetzungsphase bietet die Abteilung Soziale Teilhabe im gewissen Umfang Starthilfe für das ehrenamtliche Engagement.

Durch eine gute Vernetzung und Kooperationen konnte nun eine weitere Idee aus der Ehrenamtsausbildung real werden: Es entstand das Projekt „Trauer – nicht allein“. Hierbei geht es darum, trauernden Menschen einen Raum für Erinnerungen, Emotionen und Ruhe zu schaffen.

Die Langenohlkapelle auf dem Ostfriedhof bietet den notwendigen geschützten Rahmen – und so wurde mit dem städtischen Amt für Umweltschutz und Grünflächen vereinbart, an jedem Dritten eines Monats die Türen zur Kapelle als Rückzugsort für Trauernde zu öffnen.

„An jedem Dritten um drei“ heißt es also seit Anfang des Jahres; so hat sich dieses „leise Ehrenamt“ zu einer Regelmäßigkeit entwickelt, die von vielen Friedhofsbesuchern geschätzt wird.

Als Kooperationspartner begleitete der ambulante Hospizdienst AchtsamZeit das Projekt im ersten Halbjahr. Ehrenamtliche Mitarbeitende des Hospizdienstes standen während der Öffnungszeiten der Kapelle als Gesprächspartner bereit. Gemäß der Vorstellung der Ideengeberin fanden Besuchende bei den Ehrenamtlichen ein offenes Ohr für vertrauensvolle Gespräche. Aber auch diejenigen, die einfach einen Ort der Stille suchten, konnten in der Langenohl Kapelle Platz nehmen und in Ruhe ihren Gedanken nachgehen.

Rückmeldungen sowohl der Trauernden als auch der Ehrenamtlichen fielen aufgrund des neuen Angebotes auf dem Ostfriedhof sehr positiv aus. Durch die wertschätzende Anteilnahme fühlten sich die Besuchenden sehr wohl.

Die Begleitung durch den ambulanten Hospizdienst beschränkte sich auf das erste halbe Jahr nach Projektstart. Der Initiatorin von „Trauer – nicht allein“ ist es ein Herzensanliegen, dass die Langenohlkapelle auch weiterhin an „jedem Dritten um drei“ für Trauernde geöffnet wird, denn dieses Angebot trägt zur Trauerbewältigung bei und kann auch aus Einsamkeit und Isolation verhelfen. Deshalb kooperieren die Projektinitiatorin, die Abteilung Soziale Teilhabe und das Friedhofsamt weiterhin zusammen, sodass die Langenohl Kapelle auch zukünftig einen angenehmen Rahmen für Trauer und auch mögliche Gespräche bietet und an jedem Dritten eines Monats um drei Uhr für diese Zwecke geöffnet wird.

 

Die Langenohlkapelle auf dem Paderborner Ostfriedhof. Bildrechte: Stadt Paderborn

Quelle: Stadt Paderborn, Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing