Schülerinnen und Schüler zeigen Lösungen für den Klimawandel auf.

Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima, welche Folgen hat der Klimawandel und wie können mögliche Lösungen aussehen? In den vergangenen Wochen haben sich Schülerinnen und Schüler der Franz-Stock-Realschule in Hövelhof zusammen mit ihren ERASMUS-Partnerschulen und Experten intensiv mit dem Thema Klimaschutz auseinandergesetzt. Im Rahmen des ersten KlimaSchulkongresses präsentierten sie jetzt ihren Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse. Mit der Premiere des KlimaElternAbends folgte anschließend die Vorstellung für die Eltern, Großeltern und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Die drei Schülerinnen Erna Liekmeyer, Lorena Blome und Mia Mock führten als Moderatorinnen durch das Programm.

Als Einstieg wurde mit dem Trailer zu dem Film „Home“ der enorme Einfluss der Menschheit auf die Erde verdeutlicht. In nur 50 Jahren hat der Mensch die Erde so stärker verändert als alle Generationen zu vor zusammen.

Der Diplom-Meteorologe Friedrich Föst erläuterte mit anschaulichen Beispielen den Unterschied zwischen Klima und Wetter. Während „Wetter“ etwa beschreibt, dass die Sonne scheint oder es regnet, beschreibt „Klima“, wie das Wetter über einen langen Zeitraum aussieht. Anhang der lokalen Entwicklungen stellte der Experte auch den Klimawandel in Hövelhof dar. „Temperaturen von über 40 Grad werden im Jahr 2050 normal sein für einen Sommer in Hövelhof“, blickte er bei seiner Präsentation voraus. „Der Klimawandel hat bereits zum nahezu vollständigen Verlust des Fichtenwaldes geführt und wird insbesondere die Landwirtschaft in Zukunft vor besondere Herausforderungen stellen.“

Als Experten der Gemeinde hatten die Schülerinnen und Schüler den Klimaschutzmanager Moritz Pucker zum Interview geladen. Seit nunmehr zwei Jahren ist er für den Bereich Klimaschutz zuständig und konnte während dieser Zeit bereits Veränderungen feststellen. So habe etwa der Radverkehr und die E-Mobilität zugenommen und es sei eine gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Produkten spürbar. Die größten Herausforderungen sieht Pucker darin, den Klimaschutz nicht aus den Augen zu verlieren und in das alltägliche Handeln zu integrieren. Mit Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept soll in Hövelhof in den nächsten Jahren ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Hierzu zählen insbesondere der Ausbau einen sicheren Alltagsradnetzes, die kommunale Wärmeplanung und die energetische Optimierung der kommunalen Gebäude, wie Pucker erläuterte.

Als nächsten Programmpunkt erklärten die Schüler Tristan Horsthemke und Lars Plonka den CO2-Fußabdruck und verdeutlichten damit die Wirkung der Handlung jedes Einzelnen. „Uns war nicht bewusst, wie viele Abgase jeder Deutsche pro Jahr verursacht“, berichtet Plonka. „Der CO2-Fußabdruck stellt die Gesamtmenge der CO2e-Emissionen dar, die von einer Person, einem Unternehmen oder Organisation verursacht wird“, erklärt Horsthemke.

Über die unterschiedlichen CO2-Fußabdrücke berichten anschließend auch die Schüler-Auslandskorrespondentinnen und –korrespondenten der ERASMUS-Partnerschulen aus Barcelona in Spanien, Østbirk in Dänemark und Reykjavik in Island. Auch in den Partnerschulen hat man sich mit dem Thema Klimaschutz befasst und konnte so über die verschiedenen Auswirkungen vor Ort berichten.

Zum Klimaschutz in der Region befragten die jungen Moderatoren Sascha Gödecke, Leiter der Kommunalberatung bei Westfalen Weser. Er berichtete über die Aktivitäten der Westfalen Weser im Bereich Klimaschutz und auch über Herausforderungen. Neben notwendigen Investitionen seien vor allem motivierte Fachkräfte erforderlich, um die Energiewende voranzutreiben.

Mit einem selbsterstellten Video gaben die Schülerinnen Celina Schmidt und Hannah Klassen einen Einblick in das Thema GreenArchitektur und verdeutlichten den Einfluss der Massentierhaltung auf den Klimawandel.

Wie könnte unserer Schule im Jahr 2040 aussehen? Mit dieser Frage haben sich die Schüler Elias Hellmann, Maximilian Lutz und Steven Wins beschäftigt. Im Rahmen eines Gesprächs haben die Schüler Ihre Ideen von mehr Grün an und auf dem Gebäude, einer verbesserten ÖPNV-Anbindung und Müllvermeidung vorgestellt.

Am Abend wurde die Veranstaltung für die Eltern wiederholt, wobei die Lehrerinnen und Lehrer der ERASMUS+ Partnerschulen ihre Schülerinnen und Schüler vertreten haben. Die Lehrerinnen und Lehrer berichteten über die Projekte, die an den Schulen für Klimaschutz durchgeführt werden und wie das Thema im Unterricht behandelt wird. Darüber hinaus gaben sie Tipps, wie die Eltern das Thema Klimaschutz mit ihren Kindern besprechen können. Dabei wurde insbesondere auf die Verantwortung für die folgenden Generationen verwiesen. Im Rahmen des KlimaElternAbend wurde der Hauptförderer Westfalen Weser durch Marko Behlen, Leiter Netzvertrieb, vertreten und konnte die Herausforderungen im Zusammenhang mit Klimaschutz und Energiewende aus der Sicht als Energieversorger verdeutlichen.

Der ElternKlimaAbend wurde live gestreamt und steht auf dem YouTube-Kanal „StreamForFuture“ zur Verfügung. Dort sind ebenfalls die Interviews mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern aller drei europäischen Schulen zu finden. Für die organisatorische Vorbereitung sowie die technische Umsetzung war das Unternehmen „Get People Nachhaltige Kommunikation“ aus Bad Salzuflen verantwortlich.

Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen der Franz-Stock-Realschule (v.l.) Maximilian Lutz, Mia Mock, Britta Schindewolf, Lorena Blome, Elias Hellmann, Erna Liekmeyer, Anett von Gernet, Steven Wins, Marko Behlen (WW), Moritz Pucker (Klimaschutzmanager), Jochen Welschmeier (Schulleiter) und Christa Bömelburg bei ihrer Premiere des KlimaSchulKongresses.

Quelle: Sennegemeinde Hövelhof