Die Gemeinde Schlangen mit Krisenstab und Einsatzkräften präsentiert erste Zusammenfassung der Hochwassereinsätze. Dank an Helferinnen und Helfer.

Mindestens ein „Zwischendurch-mal-verschnaufen“ können sich die Mitarbeitenden des Krisenstabs zum Hochwasser in Schlangen gönnen: die Tage vor Weihnachten, die Feiertage und auch die Zeit zwischen den Jahren waren anstrengend und erfolgreich!

Wie auf der Homepage der Gemeinde Schlangen immer ganz aktuell in einer Art Newsticker zu verfolgen war, haben alle Akteure der Gemeinde Schlangen, Feuerwehr, Bauhof und Gemeindewerk gemeinsam den Wassermassen getrotzt.

Rund um das Weihnachtsfest und zwischen den Jahren stand Schlangen vor einer der größten Herausforderungen der letzten Jahre: Aufgrund der außergewöhnlichen Regenmengen, die auch hier extrem waren, hatte sich an den Bächen eine angespannte Hochwassersituation entwickelt.

Das vergangene Jahr war seit Beginn der Aufzeichnungen eines der nassesten Jahre in der Geschichte der Gemeinde Schlangen. Die Niederschlagsmenge betrug in 2023 insgesamt ca 1450 l/m². Im Vergleich zum langjährigen Mittel fiel rund die Hälfte mehr an Regen im vergangenen Jahr.

 

Fast 200 Liter Niederschlag in 5 Tagen

Allein vom 20. bis 26. Dezember 2023 sind an der gemeindeeigenen Wetterstation am Bauhof 130 Liter Regen pro Quadratmeter (l/m²) gemessen worden, die in kurzer Zeit auf den ohnehin völlig durchnässten Boden gefallen sind. In den Staulagen des Kohlstädter Kalkberglandes waren es teilweise sogar knapp 200 Liter auf nur einem Quadratmeter – das entspricht dem Volumen einer ganzen Badewanne!

Diese enormen Wassermassen haben dazu geführt, dass die Pegel von Strothe, Langer Dresche (fließt vom Hohlweg kommend in Richtung Pastorenwiese) und Schlänger Bach kurz vor dem Heiligabend rasant angestiegen sind und sich eine brisante Hochwasserlage entwickelt hat.

 

21.12.2023 – der Krisenstab kommt zusammen

Diesem gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, der Bauhof der Gemeinde, die Gemeindewerke Schlangen, sowie die Freiwillige Feuerwehr Schlangen an. Wichtigste Aufgabe des Krisenstabs ist es, Maßnahmen und Vorkehrungen zum Schutz von Leib und Leben zu treffen, sowie Infrastruktur und Gebäude in der Gemeinde Schlangen zu schützen.

Das bedeutet beim Hochwasser, den Durchfluss der Wasserläufe durch die Siedlungsbereiche in ihre natürlichen Überschwemmungsbereiche, die Strotheniederung und die Pastorenwiese, zu gewährleisten. Mehrmals täglich wurden die Gewässerdurchlässe kontrolliert und wenn nötig von Treibgut und sonstigen Hindernissen befreit.

 

Regelmäßige Informationen für die Bevölkerung

Über die Gefahrenlage und aktuelle Entwicklungen wurde und wird die Bevölkerung regelmäßig durch Updates auf der Internetseite der Gemeinde informiert und aufgefordert, gefährdete Gebiete zu meiden und die Sicherheitshinweise ernst zu nehmen.

 

Feuerwehr und Bauhof im Dauereinsatz

Über 50 Einsätze wurden allein von den drei Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr abgearbeitet. Insgesamt haben die Kameradinnen und Kameraden ca. 1.200 Sandsäcke gefüllt und zur Sicherung an Infrastruktur und an privaten Häusern verlegt.

Zahlreiche Keller mussten durch die Feuerwehr leergepumpt werden und mehrere landwirtschaftliche Betriebe gegen Überflutung gesichert werden. Der Bauhof musste umgestürzte Bäume u.a. aus der Strothe entfernen, und es gelang den Mitarbeitern des Bauhofs, die Lange Dresche gegen Austreten aus ihrem Bachbett zu sichern.

Nicht nur wegen des Hochwassers, sondern auch aufgrund der Gefahr umstürzender Bäume auf durchweichten Böden, mussten verschiedene Wege entlang der Wasserläufe vorsorglich gesperrt werden.

Um ein erstes Zwischenfazit zu ziehen und die Maßnahmen zu erläutern, hat die Gemeinde Schlangen an Donnerstag, dem 4.1.2024 zu einem Pressegespräch in das Feuerwehrgerätehaus in Schlangen eingeladen. Der Klimaschutzmanager der Gemeinde Schlangen Henning Schwarze konnte wissenschaftlich bestens fundiert und sehr anschaulich die aktuelle Situation erläutern. 

 

Die Feuerwehr Schlangen zog ihrerseits ein positives Fazit der anstrengenden Einsätze, die so manche Familienfeier gestört haben dürften… 

Gemeinsam mit Martin Meier-Johann vom Bauhof Schlangen waren sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Ralf Heuwinkel und Dirk Obenhausen einig: „Wir waren immer VOR der Lage – und das ist das Allerwichtigste, dass wir die ganze Zeit handeln konnten und gut planen. Wir hätten sogar noch Reserven gehabt, Es waren – und sind zum Teil noch – rund 1000 Sandsäcke im Einsatz. Da wäre noch etwas gegangen!“ 

Oft geübte und besprochene Einsätze und Abläufe in der Praxis umzusetzen hat den Einsatzkräften -trotz der Feiertage – eine große Bestätigung gegeben! Über die kompletten Maßnahmen und den zeitlichen Ablauf informierte die Gemeinde Schlangen am Donnerstag im Schulungsraum der Feuerwehr Schlangen.

 

Foto/Text: Gemeinde Schlangen