Wir führten ein Interview mit Bad Lippspringes neuem Klimaschutzmanager Jan Henning Rieke, der seit Anfang Mai im Amt ist.

 

SennePlus: Wie kam es dazu, dass Sie Klimaschutzmanager bei der Stadt Bad Lippspringe wurden?

Jan Henning Rieke: Ich habe von 2010 bis 2016 bei der Horstmann Group gearbeitet, wovon ich zwei Jahre als Energiemanager tätig war und auch eine Weiterbildung zum Energieeffizenz-Manager machte. Das erste Projekt, das ich eigenständig bearbeiten konnte, war das Projekt Öko-Profit. So bin ich mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz in Kontakt gekommen. Zuletzt habe ich dann von 2017 bis 2023 bei den Stadtwerken in Bielefeld im Vertrieb für Gewerbekunden gearbeitet.

Ende letzten Jahres wurde schließlich die Stelle des Klimamanagers von der Stadt Bad Lippspringe ausgeschrieben. Da hatte ich mich direkt beworben, weil ich gerne in den Bereichen Klima und Umwelt im Kreis Paderborn etwas bewegen möchte. Ich bin glücklich, dass ich dieses Vorhaben nun seit Anfang Mai als Klimamanager der Stadt Bad Lippspringe verwirklichen kann.

 

SennePlus: Woran arbeiten Sie derzeit hinsichtlich des so wichtigen Themas Klimaschutz?

Jan Henning Rieke: Ich selbst befinde mich derzeit noch etwas in der Einarbeitungsphase in den Klimaschutz und das Quartierskonzept. In den letzten Wochen habe ich mir erst einmal einen Überblick über die unterschiedlichen, laufenden Projekte verschafft, die mit dem Klimaschutz in Bad Lippspringe in Verbindung stehen. Diese Projekte laufen derzeit alle parallel und befinden sich in unterschiedlichen Planungs- und Organisationsstadien.

 

SennePlus: Welche Klimaschutz-Projekte sind das in Bad Lippspringe? Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?

Jan Henning Rieke: Für das Klimaschutzkonzept des Innenstadtbereichs der Stadt Bad Lippspringe wurden von der Firma „Energielenker“ schon umfangreiche Beratungskonzepte erstellt, die von der Stadt als Leitfaden für Klimaschutzmaßnahmen angeboten werden. Daraus entstand übrigens auch die Organisation eines Klimaforums, das am 22. August für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger im Kongresshaus stattfinden wird. Im Zentrum dieser Veranstaltung werden eine Online-Umfrage sowie das integrierte Klimaschutzkonzept stehen und es soll herausgefunden werden, wo den Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf den Klimaschutz in Bad Lippspringe der Schuh drückt.

Darüber hinaus wird eine Klimaschutzkonferenz der Gesamtschule Bad Lippspringe am Vormittag des 28. September im Kongresshaus stattfinden, zu der Referentinnen und Referenten sowie ca. 240 Schülerinnen und Schüler eingeladen sind über die Hauptthemen Wasser und Heilquellen zu diskutieren.

Zudem ist auf der Internetseite www.unser-bali.de der Stadt Bad Lippspringe eine Umfrage zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit online. Die unterschiedlichen Fragen richten sich speziell an Jugendliche, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen. Wir möchten alle, denen das Thema Klimaschutz am Herzen liegt, dazu einladen an der Umfrage teilzunehmen. 

Außerdem gibt es auch eine kostenlose Energieberatung für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Lippspringe, welche von der Verbraucherzentrale NRW organisiert wird.

 

SennePlus: Bei diesen Veranstaltungen und Projekten fällt besonders auf, dass die Bürgerinnen und Bürger offenbar ein großes Mitspracherecht in Sachen Klimaschutz haben.

Jan Henning Rieke: Genau. Es ist unser Anspruch, dass die Bürgerinnen und Bürger bei den Diskussionen zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit stark mit einbezogen werden. Wir möchten gemeinsam mit ihnen für uns alle und natürlich auch für unsere Kinder und Enkel gute, nachhaltige Lösungen für die Gegenwart und Zukunft entwickeln.

 

SennePlus: Gibt es noch weitere, erwähnenswerte Projekte im Bereich Klimaschutz, die Sie noch nicht genannt hatten?

Jan Henning Rieke: Natürlich. Wirklich alle Projekte, die noch in Planung sind, zu nennen, würde an dieser Stelle vielleicht den Rahmen sprengen, aber derzeit wird zum Beispiel auch in einer Machbarkeitsstudie evaluiert, welche öffentlichen Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden können und sollten.

Zudem bewirbt sich die Stadt Bad Lippspringe für den Award „Klimakommune des Jahres“. Die Bewerbung umfasst zehn Seiten mit Maßnahmen, die meine Vorgängerin Daniela Freyer bereits umgesetzt hatte. Die Awardverleihung findet auf dem Kongress „Demographie und Nachhaltigkeit“ am 14. September in Berlin statt.

Weiterhin wird es in Bezug auf Ofen- und Kaminnutzung am 19. Oktober eine Veranstaltung geben. Dabei wird es um die Reduktion von Emissionswerten und die richtige Nutzung von Ofen und Kamin gehen.

 

SennePlus: Sind Sie eigentlich auch in Kontakt zu Henning Schwarze, dem Klimaschutzmanager der Gemeinde Schlangen?

Jan Henning Rieke: Ja. Gleich eine meine ersten Amtshandlungen war es, mich mit Henning Schwarze zusammenzusetzen und auszutauschen. Ein wichtiger Aspekt, den ich aus diesem Gespräch mitgenommen habe, war, dass es sehr viel zu tun gibt, man aber dadurch auch mit den richtigen Ideen, hoher Motivation und großem Engagement viel erreichen kann. So gehe ich meine Arbeit seit Mai auch an. (dr)