Ina Scharrenbach spricht im Rathaus über die Weiterentwicklung der Integrationsräte.

Am vergangenen Samstag, 2. Dezember 2023, fand im Historischen Rathaus die Mitgliederversammlung des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die über die Weiterentwicklung der Integrationsräte sprach.

„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte der stellvertretende Bürgermeister Martin Pantke in seiner Begrüßung, in der er seinen Blick zunächst auf Paderborn warf. Die Stadt, in der rund 31 Prozent der Bevölkerung Migrationsgeschichte habe, zeichne sich unter anderem durch Toleranz aus, „doch ich bin weit davon entfernt, die rosarote Brille aufzusetzen. Auch hier gibt es Dinge, die nachdenklich machen“, so Pantke. Rechten Tendenzen gelte es mit harter Kante entgegenzutreten. „Wir dürfen nicht nachlassen, für ein positives Mindset gegenüber Integration und Zuwanderung zu kämpfen“, hob er hervor.

Dem schloss sich auch Recep Alpan, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Paderborn, an: Zentrale Aufgabe der Integrationsräte müsse sein, sich gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit, von Rassimus, Antisemitismus oder antimuslimischem Rassismus einzusetzen. In seiner Begrüßung sprach Alpan auch über die Arbeit des Integrationsrates in Paderborn: „Die letzten zwei Jahre waren herausfordernd“, sagte Alpan etwa mit Blick auf den Angriffskrieg auf die Ukraine oder den Terrorangriff der Hamas auf Israel. Die damit verbundenen Fluchtbewegungen hätten auch Auswirkungen auf das Leben in der Kommune, so Alpan, der sich in diesem Zusammenhang bei der Stadt Paderborn für die gute Zusammenarbeit bedankte. „Es ist wichtig, die Strukturen der Integrationsräte weiter zu stärken“, betonte Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW, da diese einen großen Beitrag zur Demokratie leisten könnten. Sein Dank galt insbesondere auch Ina Scharrenbach, die immer ein offenes Ohr für die Anliegen des Gremiums habe.

Die Wahrnehmung und Wertschätzung der Arbeit, die die Integrationsräte für die Städte leisten, zu stärken, erklärte auch die Ministerin zum Ziel der Weiterentwicklung der bisher 101 Räte in NRW, „weil Sie dafür sorgen, dass in der Gesellschaft das verbindende Band gestärkt wird“, so Ina Scharrenbach. Sie könnten dabei unterstützen, dass das Besondere, das Menschen mit internationaler Familiengeschichte mitbringen, wertgeschätzt und in die Gesellschaft eingebracht werde. Ein weiteres Ziel sei es, die Anzahl der Integrationsräte in NRW bzw. der Menschen, die sich in den Räten engagieren, bis 2025 noch weiter zu erhöhen – „weil es auch eine Wertschätzung der eigenen Stadt ist“, so Scharrenbach. Sie warb aber auch für die Einbürgerung sowie dafür, dass sich Menschen, die sich einbürgern lassen, in Stadträten engarieren. Eine politische Beteiligung von Menschen mit internationaler Familiengeschichte solle völlig normal werden, sagte die Ministerin.

Der Landesintegrationsrat NRW ist das Vertretungsorgan der Integrationsräte und Integrationsausschüsse in Nordrhein-Westfalen und damit die einzige Organisation, die aus demokratischen Wahlen von Menschen mit internationaler Familiengeschichte hervorgeht. Er nimmt verschiedene Aufgaben wahr: Zentral für seine Arbeit ist die Verbindung aus politischer Vertretung von Menschen mit internationaler Familiengeschichte und bedeutsamem Akteur auf Landesebene, der für die kulturelle, soziale, rechtliche und politische Gleichstellung von Migrantinnen und Migranten eintritt.

 

Trafen sich am Samstag zur Mitgliederversammlung des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen (v. l.): Recep Alpan, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Paderborn, Martin Pantke, stellvertretender Bürgermeister Paderborns, Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW, Ksenija Sakelšek, stellvertretende Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW, sowie Bernhard Hoppe-Biermeyer, Mitglied des Landtags NRW. Bildrechte: Stadt Paderborn

Quelle: Stadt Paderborn, Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing