Die Ortsmitte war großflächig voll geparkt, Traktoren und landwirtschaftliche Fahrzeuge säumten die Straße. Die Gegner des Nationalparks Egge machten so auf sich aufmerksam.

Die Schlänger SPD hatte zu einem offenen Informationsabend eingeladen. Der Vorsitzende des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge, Hans Jürgen Wessels, sollte die Überlegungen für einen Nationalpark vorstellen. Den Förderverein gibt es schon lange. Die Bemühungen einen Nationalpark im Teutoburger Wald einzurichten war 2012 beerdigt worden.

Sandra Warachewicz (Vorsitzende der Schlänger SPD) begrüßte alle Gäste und betonte, dass im Anschluss an den Vortrag eine offene Diskussion erwünscht sei. Der Fraktionsvorsitzende, Michael Zans, betonte, dass es eine der wichtigsten Aufgaben der Demokratie sei, anderen zuzuhören.

Das Koalitionspapier der Schwarz-Grünen Landesregierung ist 148 Seiten stark. Zum Thema Nationalpark gibt es lediglich einen Satz: „Wir wollen einen zweiten Nationalpark ausweisen und werden dazu einen Beteiligungsprozess initiieren.“

Hans Jürgen Wessels stellte dann eine mögliche Kulisse eine Nationalparks Egge vor. Dieser könnte rund 12.400 Hektar umfassen. Angedacht ist bisher, ausschließlich Flächen zu nutzen, die dem Land NRW gehören. Damit würde der Nationalpark auf Lippspringer Gebiet kurz vor der Grenze von Schlangen enden. Die Waldflächen in Schlangen gehören zum überwiegenden Teil dem Landesverband Lippe. Als Schlänger wären sie dann nicht Teil des Nationalparks, sie würden aber stets auf ihn schauen, so Hans Jürgen Wessels.

Ein Argument, was mehrfach vorgetragen wurde, wir würden weniger heimisches Holz zur Verfügung haben, dieses müsste dann importiert werden. Dies wäre sicherlich nicht nachhaltig.

Hans Jürgen Wessels betonte, in Deutschland gäbe es 30 ausgewiesene Hot Spots der biologischen Vielfalt, NRW habe davon lediglich einen, dieser Hot Spot sei hier. Darum wäre diese Region prädestiniert für einen Nationalpark.

Die Argumente, pro und contra, wurden insgesamt in einer erfreulich sachlichen und fairen Art und Weise ausgetauscht. Klar, nicht alle Fragen konnten beantwortet werden.

Bisher gibt es keine Aussagen dazu, wie ein Beteiligungsverfahren seitens der Landesregierung aussehen wird. Fakt ist nur, die Entscheidung über die Einrichtung eines Nationalparks liegt bei der Landesregierung.