Stadt Paderborn beteiligt sich an Aktionstag.

Die Stadt Paderborn beteiligt sich auch in diesem Jahr an dem Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ und wird als Zeichen gegen die Todesstrafe am Donnerstag, den 30. November 2023 das Paderborner Rathaus lila illuminieren. Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 wurden in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken.

Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgerinnen und Bürgern, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens zu lenken. Seit 2002 sind allein in Deutschland fast 300 Städte an diesem wichtigen Aktionstag beteiligt, darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Dortmund. Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, zum Beispiel eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen oder Projekte in Schulen.

Mehrere Male hat Papst Franziskus alle Menschen guten Willens aufgerufen, eine Kultur der Wertschätzung und des Friedens im Einsatz gegen Gewalt und auch gegen die Todesstrafe zu verbreiten. Er bezeichnet die Todesstrafe als „eine unmenschliche Maßnahme, die in jeglicher Weise ihrer Anwendung gegen die persönliche Würde verstößt“.

Auch in den vergangenen Monaten konnten wieder Erfolge im Kampf gegen die Todesstrafe verbucht werden. Im Dezember 2022 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet. Dabei fiel die Zustimmung höher aus als bei der vorherigen Abstimmung. (125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).

Aus einigen Ländern gab es weitere erfreuliche Entwicklungen zu vermelden. Am 27. Mai 2022 stimmte die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik für die Abschaffung der Todesstrafe. Darüber hinaus haben sich auch Sambia und Ghana auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe begeben. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne den Einsatz der Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung durch ein Referendum akzeptiert, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt.

Leider bleiben besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind in diesem Jahr aus Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, auch die Zahl der Todesurteile hat zugenommen. Trauriger Höhepunkt: In Alabama/USA soll ein Mann namens Kenneth Smith mit einer Methode hingerichtet werden (Stickstoff-Erstickung), die nicht einmal für Tiere erlaubt ist. (Appell zur Aussetzung der Hinrichtung: https://nodeathpenalty.santegidio.org/en/appeals/appello-urgente-al-governatore-dellalabama-per-la-vita-di-kenneth-smith/).

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Im September 2023 wurde in Berlin ein großes internationales Friedenstreffen der Weltreligionen organisiert, an dem sowohl der Bundespräsident als auch der Bundeskanzler teilgenommen haben. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat mit anderen Organisationen 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitgliederinnen und Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidatinnen und Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en

 

Bildrechte: Stadt Paderborn, Fotograf: Matthias Groppe
Quelle: Stadt Paderborn Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing