Am 24. Februar jährt sich der Kriegsbeginn in der Ukraine zum ersten Mal. Anlässlich dieses Tages zeigt das Theater Paderborn in seiner Filmreihe KAMMERFLIMMERN den Film „Das Hamlet Syndrom“, der eine junge Generation von Ukrainerinnen und Ukrainern ins Zentrum stellt, die für Fortschritt und Frieden in ihrem Land kämpfen.

„Für mich persönlich war es ein großer Schock, als mich die Nachricht vom Krieg in der Ukraine im Februar 2022 erreichte. Die Tatsache, dass seit einem Jahr ein blutiger Krieg in Europa stattfindet, macht mich sehr betroffen“, erklärt Intendantin Katharina Kreuzhage. „Nach einem Jahr werden solche Ereignisse aber auch schnell zur Alltäglichkeit, für diejenigen, die nicht unmittelbar betroffen sind. Mit dieser Filmvorführung wollen wir daher an die vielen Menschen erinnern, die seit einem Jahr die Hölle auf Erden erleben“, so Kreuzhage weiter.

Der Film „Das Hamlet Syndrom“ begleitet wenige Monate vor der Invasion Russlands in der Ukraine 2022 fünf junge Frauen und Männer, die an einer einzigartigen Theaterinszenierung teilnehmen. Sie versuchen, ihre Kriegserfahrungen mit Shakespeares Theaterstück „Hamlet“ in Beziehung zu setzen. Die Bühne ist eine Plattform, auf der sie ihre Trauer und Traumata anhand der berühmten Frage „Sein oder Nichtsein“ reflektieren können – ein Dilemma, das ihr Leben widerspiegelt. Die Protagonisten kämpfen an gegen Enttäuschung, Ohnmacht und Wut. Sie versuchen, ihr Leben wieder zu ordnen und gleichzeitig die schmerzhafte Vergangenheit zu verarbeiten:

SLAVIK, der als Soldat durch die Hölle des Krieges und der Gefangenschaft gegangen ist, KATYA, die sich nach der Vergebung ihrer Mutter sehnt, weil sie in den Krieg zog, RODION, der aus dem Donbas geflohen ist und nun mit wachsender Homophobie konfrontiert ist, ROMAN, der immer noch mit den traumatischen Erinnerungen als Sanitäter auf dem Schlachtfeld kämpft, und OXANA, die einfach nur vergessen und das Land verlassen will. Die Proben für das Stück werden mit einem intensiven Einblick in das Leben der Protagonisten kombiniert: ein kraftvolles Porträt einer Generation, die mit dem Trauma des Krieges zurechtzukommen versucht, was nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nun auch ihre Gegenwart und Zukunft prägt.

Die Filmvorführung findet am 24. Februar 2023 um 19:30 Uhr im Theatertreff des Paderborner Theaters statt.

Karten für den Film sind an der Theaterkasse am Neuen Platz 6 oder online unter www.theater-paderborn.de erhältlich.

 

Foto: Theater Paderborn