Um den Ortskern der Gemeinde Schlangen zukünftig attraktiver zu gestalten, wird in Zusammenarbeit mit den Bürgern ein Städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt, das Fördergelder ermöglichen soll. Bei der Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus brachten bereits 25 Einwohner ihre Ideen ein.

Das Konzept wird vom Stadtplaner „Drees & Huesmann“ aus Bielefeld ausgearbeitet, die solcherlei Projekte in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung unter anderem schon in Brakel, Soest, Bad Lippspringe oder Bad Pyrmont umsetzten.

Im Fokus soll vor allem die Beseitigung städtebaulicher Missstände stehen.

Damit einher geht eine Verbesserung leerstehender Gebäude, der Ausbau von Fußwegen und die Umgestaltung von Außenbereichen. Auch die Belebung des Ortszentrums und eine klimagerechte Gestaltung werden angestrebt.

Bürgermeister Marcus Püster betont die Relevanz eines solchen Planes: „Mit diesem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) haben wir die Möglichkeit, ansonsten schwer zu erhaltene Fördergelder zu bekommen. Da wir Teil des „LEADER“-Förderprogramms sind, können wir zusätzlich 10% mehr an Geldern erhalten. Besonders wichtig ist uns bei diesem Konzept die gemeinsame Arbeit und Ideenfindung mit den Bürgern.“

Zunächst wird ein bestimmter Bereich der Gemeinde Schlangen ausgearbeitet, in welchem zukünftige Änderungen vorgenommen werden.

Dieser ist momentan noch flexibel, muss zu einem späteren Zeitpunkt allerdings genau festgelegt sein. Nachdem Thomas Fiebig vom Planungsbüro erst einen allgemeinen Überblick über Städtebauförderung gegeben hatte, durften sich alle Anwesenden fortan mit Vorschlägen und Anregungen einbringen, die gleich eifrig mitgeschrieben wurden.

Schnell kamen hierbei die Themen Verkehr und Mobilität auf. Gewünscht wurden sich bessere Fahrrad- und Fußwege zur Erreichbarkeit des Ortskerns und auch auf eine tiefergehende Verkehrsberuhigung wurde hingewiesen. Dazu ist die problematische morgendliche Situation an den Schulen aufgegriffen worden, wozu sich Klimaschutzmanager Henning Schwarze äußerte: „Wir haben die Gegebenheiten ausführlich beobachtet, weswegen wir sagen können, dass dort vieles schiefgeht. Aus diesem Grund arbeiten wir momentan an einem Konzept, um die Situation zu beruhigen. Auch an einem Konzept zur Verbesserung von Fahrradwegen wird bereits gearbeitet.“

Ein weiterer Vorschlag von den Besuchern betraf die Idee eines Bürgerparks, der verschiedene Grünflächen miteinander verbinden soll, um von dort besser in den Ortskern zu gelangen. 

Des Weiteren wurde eine Entlastung der innerörtlichen Bäume thematisiert, die sich wohl vor allem an den Straßen in einer klimastressigen Lage befinden. Großes Thema war auch die Sanierung von Gebäudefassaden. Hier wurde sich gewünscht, dass ortsbildende Strukturen wie Bruchsteinmauern erhalten bleiben. Gleichzeitig sollen aber graue Wandflächen, wie sie zum Beispiel bei den großen Versorgern vorzufinden sind, begrünt werden.

Insgesamt kristallisierte sich der Wunsch heraus, ein lebendigeres Ortszentrum zu schaffen, in dem es vielfältigere Möglichkeiten gibt, sich zu treffen und untereinander auszutauschen.

Diese geäußerten Ideen sollen zusammen mit einer Stärken – und Schwächenanalyse von „Drees & Huesmann“ Erkenntnisse liefern, wo es Verbesserungsbedarf in der Gemeinde gibt, um dort Fördergelder anzusetzen. Das Büro bemängelt zum Beispiel die Gestaltung der Aufenthaltsbereiche und Freiflächen, den „versteckten“ Leerstand von Gebäuden, einen nicht erkennbaren Ortskern oder zu viel „privates Grün“.

In Zukunft sollen nun weitere Veranstaltungen und Workshops folgen, bei denen Ideen aus der Bevölkerung gesammelt werden. Die nächste Planungswerkstatt folgt im Frühjahr 2024. Das Konzept muss im Sommer fertig sein.

Anregungen können jederzeit an Eva-Maria Meng vom Fachbereich Bauen und Umwelt an die E-Mail-Adresse e.meng@gemeinde-schlangen.de geschickt werden. (ph)

 

v.l.: Klimaschutzmanager Henning Schwarze, Thomas Fiebig von „Drees & Huesmann“, Bürgermeister Marcus Püster und Gabriele Müller-Schaff ranietz von der Gemeinde arbeiten für das Entwicklungskonzept intensiv mit den Bürgern zusammen