Die Gasversorgung im Norden und Westen Deutschlands muss aufgrund neuer Bezugsquellen auf eine andere Gasart umgestellt werden – eine große Aufgabe für die Netzbetreiber, die auch die Endkundinnen und Endkunden einbezieht. Die Erdgasumstellung – auch „Marktraumumstellung“ genannt – ist eines der größten Infrastrukturprojekte der deutschen Erdgaswirtschaft. Trotz der aktuellen Diskussion um Erdgasnutzung ist Westfalen Weser gesetzlich verpflichtet, die Umstellung in seinem Netzbereich fortzuführen.

Die deutsche Erdgasversorgung wird aus unterschiedlichen Quellen sichergestellt. Beim Erdgas wird zwischen dem sogenannten L- und H-Gas (*L- für low-caloric, niedrigerer Brennwert, und H- für high-caloric, höherer Brennwert) unterschieden, beide haben verschiedene chemische Zusammensetzungen und einen anderen Brennwert. Große Versorgungsgebiete in Deutschland, darunter auch das Erdgasnetzgebiet von Westfalen Weser, werden bislang mit L-Gas versorgt. Die Versorgung mit L-Gas in Deutschland wird in sechs Jahren eingestellt. Dies liegt einerseits an der Endlichkeit der Ressource, andererseits aber auch an Erdbeben in den Niederlanden, die durch die Erdgasförderung entstehen. Wegen der rückläufigen Fördermengen steht L-Gas in Zukunft nur noch sehr begrenzt zur Verfügung, so dass alle bisher mit L-Gas versorgten Gebiete bis 2030 auf H-Gas umgestellt werden müssen. Dies betrifft u. a. große Teile der Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

 

Umstellung startet 2026 in Schlangen – Zwei Jahre vorher informiert

Die Reihenfolge der Umstellung für die einzelnen Regionen wird dabei von der Bundesnetzagentur und den Betreibern der Fernleitungsnetze in einem sogenannten „Netzentwicklungsplan Gas“ festgelegt. Der Umstellungsplan legt unter anderem fest, ab wann die Kundinnen und Kunden im Erdgasnetzgebiet mit H-Gas und nicht mehr mit L-Gas versorgt werden. In Schlangen müssen die Geräte von 1.629 privaten Haushalten und Gewerbebetriebe im Vorfeld erfasst und angepasst werden. Alle Kundinnen und Kunden werden in den kommenden Wochen und damit zwei Jahre vor dem eigentlichen Umstellungstermin angeschrieben und über die Pläne informiert.

 

Nur Anpassung gewährleistet sicheren Weiterbetrieb

Wegen der Umstellung von L- auf H-Gas müssen auch alle Gasgeräte in Haushalten, Betrieben und der Industrie angepasst werden, denn die meisten Geräte, die bisher mit L-Gas betrieben wurden, dürfen und können nicht ohne weiteres mit H-Gas betrieben werden. Damit die Geräte keinen Schaden nehmen und ein sicherer Betrieb weiterhin gewährleistet ist, müssen sie für eine zuverlässige Funktion einzeln durch einen Fachbetrieb angepasst werden.

Zuständig für diese Umstellungsmaßnahmen ist nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) der jeweilige sogenannte „Netzbetreiber“. In vielen Gebieten in OWL ist das Westfalen Weser – unabhängig vom Gaslieferanten, bei dem Endkund*innen ihr Gas beziehen. Westfalen Weser wird auch weiterhin alle Gaskund*innen in ihrem Versorgungsgebiet über den Ablauf informieren.

Für weitere Informationen – beispielsweise zur Anpassung, Kostenerstattung, Legitimation der Monteurinnen und Monteure oder weitere Themen – können Kund*innen gerne die von uns eingerichtete Hotline kontaktieren.

 

Hotline: 0800 – 55 33 22 1; E-Mail-Adresse: wwn-umstellung@regiocom.com

Weitere Informationen unter: www.ww-netz.com/erdgasumstellu… oder unter www.erdgas-umstellung.de.

 

Quelle: Westfalen Weser