Die Paderborner Literaturtage 2023 sind wieder da! Vom Freitag, 17. März, bis Sonntag 26. März, entsteht im Zusammenwirken ganz verschiedener Veranstalter ein Programm mit allen Facetten. Beteiligt sind städtische (VHS, Stadtbibliothek u.a.), private (Buchhandel, Gastronomie-Betriebe u.a.), kirchliche (Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Medienzentrum im Erzbistum Paderborn), regionale (Kulturamt des Kreises Paderborn, Kreisfahrbücherei, Stadtbücherei Salzkotten) und weitere Institutionen wie das Theater Paderborn, das Amalthea Theater, das Literaturbüro OWL und der AStA der Uni. Das Kulturamt der Stadt Paderborn übernimmt die Koordination und ist mit einigen eigenen Veranstaltungen dabei.

Vieles ist eintrittsfrei, manches gilt das Prinzip „Zahle, was Du für angemessen hältst“, einiges kostet auch Eintritt. Oft sind Anmeldungen erwünscht oder sogar erforderlich. Alle Details und das ganze Programm gibt es auf www.paderborn.de/literaturtage, einerseits als PDF zum Download, andererseits ganz ohne Download als Web-App. Ein Faltblatt mit einer Programmübersicht liegt bei den teilnehmenden Einrichtungen aus.

Die Programmvielfalt und die Bandbreite der Mitwirkenden sind groß. Extremschwimmer Andrè Wiersig liest in der Kinderbibliothek, Andrea Wandschneider, ehemalige Leiterin der städtischen Museen und Galerien, streitet beim kultigen „Bücherstreit“ in der Kulturkneipe Sputnik mit. Außerdem im Sputnik: „Die zweifelhafte Welt der Amoral“, „kunterbunt & farbenblind“ und der „Kultslam“. Auch die Kulturkneipe AKKA ist dabei, einerseits mit einem Poetry Slam, andererseits mit Dichtung aus dem Senegal, beides in Zusammenarbeit mit der Uni.

Erstmals findet eine Veranstaltung in der Synagoge statt. Dort wird die Erzählung „Arthur Aronymus – Die Geschichte meines Vaters“ von Else Lasker-Schüler gelesen, in dem die Autorin die Geschichte ihrer Vorfahren in Geseke und Paderborn verarbeitet. Inhaltlich geht es um antijüdische Pogrome in Westfalen Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach der Lesung lädt die Gemeinde zum Kennenlernen der Synagoge und der der Gemeinde bei einem Getränk und einem kleinen Imbiss ein. Eine Anmeldung ist online oder auf Papier erforderlich.

Neu dabei ist auch die Feltec GmbH mit einer Lesung zum sozialen Roman in Großbritannien im 18./19. Jahrhundert.
Im Deelenhaus präsentiert das Literaturbüro OWL Texte und Musik über FluchtBegegnungen.
Auch das Stadt- und Kreisarchiv beteiligt sich traditionell, diesmal mit „Lesefrüchten“ in Form einer Lesung, einer Führung eine er kleinen Ausstellung.

Natürlich dürfen auch die Dauerbrenner nicht fehlen, zum Beispiel die Kneipenleser und die Gruppe Zeilensprung. Beide tummeln sich diesmal in Schloß Neuhaus im Kunstmuseum und in der Schlossbibliothek.
Die Stadtbibliothek Paderborn mit all ihren Abteilungen ist ohnehin eine feste Größe der Literaturtage. Von der Zentralbibliothek aus geht es zum Geocaching, zu Bulli-Abenteuern in Island und zu Glücksorten, und in der Kinderbibliothek gibt es zwei Lese- und Bastelveranstaltungen.

Der lokale Buchhandel hat sich eine Menge Überraschungen ausgedacht: Literafee präsentiert Leckeres und Lesenswertes im Fachwerk-Café in Schloß Neuhaus und Nicolibri gastiert mit einer Thriller-Lesung auf Gut Ringelsbruch und die Bonifatius Buchhandlung veranstaltet einen Freundinnen-Abend mit Buchtipps und Prosecco. Dort gibt es aber noch viel mehr: Tipps zu Bilderbüchern, eine Präsentation des neuen Buchs von Dompastor Nils Petrat und in Kooperation mit dem Medienzentrum des Erzbistums eine Autorenlesung zum „Mörderfinder – mit den Augen des Opfers.“

Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk beteiligt sich mit einem Schreibworkshop zum „märchenhaften Schreiben“.

Das Team des Bücherbusses des Kreises Paderborn macht sich Gedanken über den Zustand der Dörfer und zeigt den bekannten Film „Mittagsstunde“ im Pollux-Kino, außerdem macht es Station im Polizeimuseum Salzkotten mit der Autorenlesung „Richter morden besser“. Ebenfalls in Salzkotten, aber in der dortigen Stadtbibliothek, liest Felicitas Fuchs aus ihrem Buch „Minna. Kopf hoch, Schultern zurück“.

Gegen Ende der Woche greifen dann auch die Theater ein: das kleine Amalthea-Theater mit Kreuzgangfrevel im Dom, das große Theater Paderborn mit „Der ganze Wahnsinn“‘ von Terry Pratchett. Ebenfalls zum Abschluss folgt ein Kammerkonzert mit einer Lesung im Residenzmuseum in Schloß Neuhaus.

Die „Vorworte“ zu den Literaturtagen laufen längst, aber erst vier Wochen später gibt es die Nachfeier im Stadtcampus mit der LitParty des AStA der Uni. Das allerletzte Wort hat aber die VHS mit „Zukurzgeschichten“.