Das dritte von Janne Joonsen ist in Arbeit – ABER keine Fortsetzung.

„Das zweite Buch war viel schwerer zu schreiben – man geht nicht mehr so unbedarft, fast naiv ans Schreiben ran.“ Das erste Buch von Janne Joonsen, die eigentlich anders heißt und aus Schlangen kommt, ist 2019 erschienen. „Die Kälte der Teufel“ spielt in einem englischen Dorf, „Das könnte aber fast genauso gut Schlangen sein: Jeder kennt jeden – oder weiß zumindest, wo er oder sie `hingehört`. In England hat mich zusätzlich das Alte inspiriert, dass einem überall begegnet – auch in einer Weltstadt wie London.“, sagt Janne Joonsen. Greg Green ist auch im neuen Buch „1101 – Stille Schatten und das Geheimnis von Tathitus Log“ wieder der Ermittler. Ihr Verlag beschreibt die Story so: 

„1101“ erzählt die Geschichte von Jenna, die spurlos verschwindet, und zahlreichen Todesfällen in der englischen Stadt Tathitus Log: Eine alte Dame liegt tot vor ihrem blühenden Besenginster, der Bürgermeister stirbt bei einem schrecklichen Verkehrsunfall und die Bestatterin verstirbt im Schlaf. Die Protagonisten Greg Green, ein Literaturwissenschaftler, und Will Lloyd, ein entflohener Chirurg aus der Haft, deren Leben zunächst nichts miteinander zu tun hat, werden durch diese Serie mysteriöser Ereignisse miteinander verstrickt. Während sie versuchen, die Wahrheit hinter den vermeintlichen tragischen Unfällen aufzudecken, geraten sie in ein Netz aus Gefahr und Grausamkeit.

Für Fans des Protagonisten Greg Green heißt es nach Band 2 erstmal Geduld haben, denn das dritte Buch von Janne Joonsen wird nicht die ersehnte Fortsetzung.

“Abstand zu eigenen Figuren tut gut, vielleicht habe ich mich einfach etwas in eine andere Richtung entwickelt. Das dritte Buch, an dem ich im Moment arbeite, ist zwar auch ein Krimi – aber mit einer anderen Anmutung: vielleicht ist ein Geist dabei. Es spielt in Schlangen? Paderborn? Detmold? Mal schauen…“ lässt Janne Joonsen mehrere Optionen offen.

Das Schreiben ist für sie reines Handwerk, ihr Büro ist ein Glastisch zu Hause mit einem schwarzen Laptop für die „reguläre“ Arbeit und einem silbernen für ihre Buchprojekte. Ist sie vielleicht ein bisschen kriminell veranlagt, wenn nach dem ersten Kriminalroman das zweite Buch mit drei Toten beginnt und auch das dritte ein Krimi wird? „Ja, eventuell“, lacht sie, „Aus der Verwandtschaft kam bereits scherzhaft die Frage: Was stimmt denn nicht mit dir? Ich kann mir aber durchaus vorstellen, auch in einem anderen Genre unterwegs zu sein. Auf keinen Fall ein Liebesroman. Da interessiert mich viel mehr Psychologie, der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Kreativität, solche Dinge.“

Erstmal geht es am „Abend für die Literatur“ am 6. März im Schlänger Bürgerhaus aber noch um Greg Green, und Janne Joonsen ist aufgeregt, wenn sie an die Lesung denkt: “Ich hab kein Problem mit Vorträgen. Aber das eigene Buch ist etwas ganz Anderes. Da denke ich vor einer Lesung schon: hoffentlich ist es bald vorbei! Und gleichzeitig. Wie spannend – schade, dass es bald vorbei ist. Ich schreibe ja für Menschen, die so ähnlich sind wie ich. Darum ist mir ihre Meinung wichtig. Wenn jemand nur für sich schreibt – dann nennt man das Tagebuch. Alle Autoren und Autorinnen, die veröffentlichen, tun das für Leserinnen und Leser!“ ist sie sich ganz sicher.

Für den Ort Schlangen ist es ein gutes Zeichen, dass kreative Menschen hier gerne leben und auch Inspirationen finden. „Dass das jetzt immer ein Krimi sein muss – ist ja nicht unbedingt gesagt“, meint Bürgermeister Marcus Püster, „Wir freuen uns jedenfalls über Janne Joonsen und ihre Lesung zum aktuellen Roman im Schlänger Bürgerhaus (6. März, 19 Uhr). Und wenn das dritte Buch dann direkt in Schlangen spielt, haben wir auch nichts dagegen!“. 

Und außerdem gibt es ja schon einen aktuellen Schlangen-Krimi: in der Anthologie zum Krimifestival OWL (Mai-Juni 2024) haben viele Autorinnen und Autoren Krimis beigesteuert, die in ihrer Heimat spielen. “Mein Kurzkrimi heißt: „Die Ruine im Schnee, oder: Wenn die Leere uns füllt“ und spielt in Schlangen; an Orten, die jeder in Schlangen kennt“, verrät Janne Joonsen schonmal vorab und sorgt dafür, dass Schlangen im Krimigenre gut vertreten ist.

Die Lesung mit Janne Joonsen „Ein Abend für die Literatur“ mit der Volkshochschule Detmold-Lemgo ( D 2311) und der Schlänger Buchhandlung Nicolibri ist am 6. März um 19.00 Uhr im Bürgerhaus Schlangen, Raum 02 und kostet 7,50€.

Anmeldungen bitte unter 05252 981101 und 05231 977 8010.

 

Foto vorm Schlänger Rathaus: Bürgermeister Marcus Püster und Janne Joonsen.

Quelle: Gemeinde Schlangen