Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Hochstift als Mitgliedsorganisation der Forstbetriebsgemeinschaften in den Landkreisen Höxter und Paderborn, wendet sich mit diesem Aufruf an alle Wahlberechtigten in den Landkreisen Höxter und Paderborn.

In der Zeit vom 15. Mai 2024 bis zum 12. Juni 2024 findet in den Landkreisen Höxter und Paderborn der Bürgerentscheid zu der Frage statt, ob in NRW ein „Nationalpark EGGE“ ausgewiesen werden soll. Wird diese Frage in beiden Landkreisen mehrheitlich mit „Ja“ beantwortet, so soll landkreisübergreifend ein neuer zweiter Nationalpark in NRW eingerichtet werden.

Diese Entscheidung wird die Zukunft der Region Hochstift prägen. Deshalb ist es zu begrüßen, dass diese wichtige Bewerbungs-Fragestellung erstmals im Bereich Hochstift mit einem regionalen Bürgerentscheid und nicht mit einer Entscheidung im NRW Landtag geklärt wird. Die Argumente für und wider „Nationalpark EGGE“ sind überall zugänglich und sollen deshalb an dieser Stelle im Detail nicht wiederholt werden.

Als Forstwirtschaftliche Vereinigung Hochstift haben wir uns wegen der großen Bedeutung der heimischen Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie in der Region Hochstift die Argumente der Nationalparkgegner zu eigen gemacht.

Durch naturnahe Waldbewirtschaftung sind über Jahrzehnte in unserer Region Strukturen entstanden, die mehr Lebensraum für viele Pflanzen und Wildtiere geschaffen haben. Dies belegen unter anderem Studien zur Rückkehr von Schwarzstorch, Uhu, Kolkrabe, Wildkatze, Luchs und Wolf. Die Flächen der angedachten Gebietskulisse „Nationalpark EGGE“ sind in großen Teilen ohnehin schon unter einen hohen Schutzstatus gestellt – als Naturwaldzelle, Naturschutz –, Wildnis –, FFH – und Vogelschutzgebiet.

Aus unserer Sicht ist nicht erkennbar, inwieweit die Ausweisung eines Nationalparks den bereits vorhandenen Schutzstatus noch verbessern kann. Nach unserer Überzeugung wird ein Nationalpark Egge in der angedachten Gebietskulisse keinen Sondernutzen bewirken.

Wir lehnen daher einen „Nationalpark EGGE“ ab und rufen alle Wahlberechtigten, die sich von ähnlichen Gedanken leiten lassen, dazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und nicht wie beim „Brexit“ in Großbritannien untätig darauf zu vertrauen, dass sich schon eine Ablehnungsmehrheit bilden wird.

 

Für die Forstbetriebsgemeinschaften in den Landkreisen Höxter und Paderborn

Christoph Johlen         Heinz Bultmann       Hans-Josef Hanewinkel   

 

 

Quelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Regionale Öffentlichkeitsarbeit Ostwestfalen-Lippe