Selbstverteidigungskurs bei den Sportfreunden Oesterholz-Kohlstädt

Wie verhalte ich mich, wenn jemand hinter mir steht und mich mit einer Schusswaffe bedroht? Was kann ich tun, wenn mir jemand gegenübersteht und plötzlich bei einer Meinungsverschiedenheit oder auch im Falle eines Überfalls ein Messer zückt? Um das Training für das richtige Verhalten in diesen und ähnlichen Situationen geht es im Selbstverteidigungskurs der Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt. Trainer Ronny Weingartz übt mit den Teilnehmern zum einen die Verteidigung gegen unbewaffnete körperliche Angriffe, wie zum Beispiel Würgen, Klammern, Schubsen, Faustschläge oder auch Tritte, und zum anderen die Verteidigung gegen bewaffnete Angriffe, die mit Hilfe von Gummipistole, Gummimesser, Holzstab, traditionellen Budo-Waffen und auch Alltagsgegenständen nachgestellt werden. Außerdem wird auch der Bodenkampf geübt und wenn es etwas härter zur Sache geht, wird mit einer Schutzausrüstung trainiert, damit sich niemand verletzt.

Die Techniken, die der Ronny Weingartz im Selbstverteidigungskurs der Sportfreunde vermittelt, stammen zu großen Teilen aus dem Anti-Terror Streetfight (ATS). Dieser ist ein Selbstverteidigungssystem, das vor allem im Security- und Personenschutzbereich seine Anwendung findet. Darüber hinaus lässt der Kursleiter, der über den schwarzen Gürtel im ATS verfügt und schon seit 35 Jahren im Kampfsport und Selbstverteidigungsbereich tätig ist, auch seine Erfahrungen aus Kampfsportarten wie zum Beispiel Judo, Jiu-Jitsu und Aikido mit einfließen. Die Techniken müssen im Ernstfall natürlich hundertprozentig sitzen und präzise sowie kraftvoll ausgeführt werden, um den Angreifer überraschen und überwinden zu können. Um dieses Level zu erreichen, werden die Selbstverteidigungsbewegungen zunächst ganz langsam geübt, bevor sie erst mit der Zeit auch schneller ausgeführt werden können.

„Wir trainieren hier allerdings nicht nur die Selbstverteidigungstechniken, sondern trainieren und besprechen auch die richtige Einschätzung von Gefährdungssituationen. Zuallererst ist es nämlich immer wichtig die richtige Entscheidung zu treffen: Wann muss ich mich verteidigen und wann laufe ich besser so schnell wie möglich weg?“, erklärt Ronny Weingartz. Dazu simulieren die Teilnehmer des Selbstverteidigungstrainings in der Kohlstädter Strothehalle verschiedene Gefährdungssituationen, um auf alles vorbereitet zu sein. Dazu gehören zum Beispiel auch Fragen, wie: Wie verhalte ich mich, wenn ich beim Joggen verfolgt werde oder wie begegne ich Belästigungen im Schwimmbad oder am Strand?

„Bei einem Messerangriff würde ich zum Beispiel dazu raten, immer wegzulaufen, wenn man sich zutraut über eine gewisse Distanz schneller als der Angreifer zu sein“, empfiehlt der Trainer und fügt hinzu: „Wenn es doch zu einem Kampf kommen sollte, ist es besonders wichtig die Bewegungen des Gegenübers zu lesen und innerhalb von Sekundenbruchteilen vorherzusagen. Daher üben wir in unseren simulierten Gefährdungssituationen hier auch die Körpersprache eines potentiellen Angreifers zu lesen.“ 

Darüber hinaus liegt ein einfacher Vorteil des Selbstverteidigungskurses darin, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Selbstvertrauen tanken und dass sie sich draußen auf der Straße auch dann sicher fühlen, wenn sie beispielsweise nach dem Feiern nachts im Dunkeln alleine nach Hause gehen.

Das Selbstverteidigungstraining ist für alle Personen ab 15 Jahren geeignet. Besonders sinnvoll ist der Kurs auch für Menschen, die Berufe ausüben, in denen es mit höherer Wahrscheinlichkeit zu gefährlichen Situationen kommen kann, also zum Beispiel Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute, Menschen im Rettungsdienst oder auch im Sicherheitsdienst. Wer sich für die Teilnahme an dem Angebot der Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt interessiert, kann mit Ronny Weingartz unter der E-Mailadresse ronny-weingartz@gmx.de Kontakt aufnehmen. (dr)