Der entscheidende Auslöser der Besiedlung des Sennegebietes auf lippischer Seite war die massive Nutzung des Gebietes durch Wilddiebe. Alle bisherigen Versuche durch wachsame Jagdhelfer die Wilddiebe vertreiben zu können, führten letztendlich zu keinerlei Erfolg.

So begann man 1658 aktiv damit neue Anwohner für das neue Dorf zu werben. Der Pastor in Heiligenkirchen hatte immer sonntags dann von der Kanzel bekanntgegeben: „Der Graf gedächte in seiner Senne etliche Häuser zu errichten. Wer Lust hätte sich anzubauen, dem sollten für sechs Jahre alle Lasten erlassen werden.“ Erster Bewohner wurde dann der Maurer Arend Wommel aus Heiligenkirchen, der am 26. Juni 1659 mit dem Bau seiner Stätte begann.

In den Folgejahren zogen immer mehr neue Bewohner nach Haustenbeck und errichteten dort in harter Handarbeit ihre Wohnhäuser. So baute auch ein Herr Meier in den 1700 Jahren sein neues Haus. Nach dem Bau wurde so gut wie immer eine Familie gegründet und durch den steten Nachwuchs wuchs das Dorf immer weiter, was dann im Laufe der Jahrzehnte den Platzbedarf nach neuen Häusern wachsen ließ.

In den beigefügten Bildern ist das Kolonat Nr. 58 von der Familie Meier zu sehen. Die dazu gehörige Fläche wurde dafür im Jahre 1781 an Herrn Meier von der Nr. 4 für einen seiner Söhne ausgewiesen. Fortan wurde zu Unterscheidung der Meiers der Sohn „Sennemeier“ und sein Vater „Dorfmeier“ genannt. 

1784 wurde auf den Bau gedrängt, weil er „der Wildbahn jährlich Vorteil tun würde, aber den Wilddieben Schaden“ und 1785 damit endlich begonnen. Damit die aktive Vertreibung der Wilddiebe durch Herrn Meier als rechtens angesehen wurde, forderte er einen Meierbrief, weil ein solcher „zu seiner Beruhigung“ notwendig sei, „mit der erpressten Bedingung“, dass der Brief auf Pergament geschrieben und mit der Unterschrift „Serenissimi Regentis hochfürstlicher Durchlaucht“ versehen sei.

Letzte Mieter des Hauses waren Johann Nolte und Frau Kohlpeter. (gs)