Unsere schöne lippische Heimat übte damals wie heute einen starken Reiz aus und lockte so viele Familien nach Lippe. Auch die attraktiven und großen Wiesenflächen in der Senne motivierte viele Menschen dazu, sich dort anzusiedeln. Um die Zuzugsmenge und den dann notwendigen Neubau von Kolonaten in einem übersichtlichen Rahmen zu halten, nutzten die Haustenbecker die freien Wiesenflächen fleißig und intensiv.

Eben wegen der schönen Natur war auch der Feinspinner Rötgerkamp aus Hövelhof  im Jahre 1799 so motiviert und hat sich das Kolonat Nr. 78 im Taubenteich erbaut. Gerade in den 1790ger-Jahren begann der Neubau von Kolonaten wieder Fahrt aufzunehmen. Zuvor hatte man im Dorf immer wieder versucht, jeglichen Zuzug zu verhindern, um sich so mehr landwirtschaftliche Flächen als auch Wiesenflächen zu sichern. Selbst als man schon die neuen Grenzpfähle in die Wiesen geschlagen hatten, kamen des Nachts immer wieder welche auf diese Wiesen und haben alle Holzpfähle entfernt und auch deren Erdlöcher zugemacht. Um die angespannte Lage zu entschärfen, versuchte man mit vielen Mitteln, wieder eine wohlwollende Stimmung im Dorf zu erzeugen. So trank man mit etlichen Dorfleuten bei Poppes Hof so viele Schlucke, um diese dann wohlwollend umzustimmen.

In den späteren Jahren wurde die Nr. 78 auf das Kolonat von Familie Bierwirth (Süoms Möller) übertragen. Zuletzt wohnte dort die Familie Fritz Bierwirth und sie ist nach Sünsbeck im Kreis Osnabrück verzogen.

 

Quelle: Gunter Schmidt