Selbsthilfegruppe kümmert sich um Patienten in Bad Lippspringe vor und nach einer Operation.

Eine Kehlkopf-Operation im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung ist ein einschneidendes Ereignis für jeden Betroffenen und auch für die Angehörigen, Freunde und Bekannten. Die Cecilien-Klinik in Bad Lippspringe, die zum Medizinischen Zentrum für Gesundheit (MZG) gehört, zählt zu den drei größten Einrichtungen, die sich in Deutschland um die Rehabilitation solcher Erkrankungen kümmern. Neben der medizinischen Spezialkompetenz setzt Chefarzt Dr. Jan Hinnerk Stange dabei auf den Austausch mit Selbsthilfegruppen. 

Während sich in der Cecilien-Klinik alles um die Rehabilitation dreht, beschäftigt sich die Karl-Hansen-Klinik im Verbund des MZG mit der akuten Behandlung und Operation bei Kehlkopf-Krebs. Somit gibt es für die Selbsthilfegruppen in Bad Lippspringe einen doppelten Ansatz, wie Dr. Stange erläutert: „Es ist ganz natürlich, dass bei den Patientinnen und Patienten große Unsicherheiten auch mit Blick auf die Bedeutung für den Alltag bestehen. Der Austausch mit gleichermaßen Betroffenen ist sehr wichtig und kann unsere medizinische Expertise wertvoll ergänzen“. 

In der Cecilien-Klinik kümmern sich die Ärzte und Logopäden um eine optimale Rehabilitation. Dabei geht es vor allem auch um die Frage, wie die Halsatmung nach einem Luftröhrenschnitt bestmöglich funktioniert. Auch das Erlernen von Fertigkeiten, die das Riechen trotz einer Kehlkopf-Operation ermöglicht, stehen im Fokus der Rehabilitation. Darüber hinaus kommen Mitarbeitende einer Selbsthilfegruppe aus Duisburg im zweiwöchigen Turnus in die Klinik, um die Betroffenen zu unterstützen und Fragen aus der Praxis zu beantworten. 

 „Nach einer Kehlkopf-Operation müssen die Patienten das Schlucken und Sprechen teilweise ganz neu lernen. Neben unseren medizinischen und therapeutischen Aktivitäten ist in diesem Rahmen ebenfalls die soziale Betreuung der Kehlkopflosen, in die auch die Familienangehörigen einbezogen werden, von großer Bedeutung“, stellt Dr. Stange heraus. Weil die Cecilien-Klinik mit diesem Zusammenspiel sehr gute Erfahrungen gemacht hat, werden die Verantwortlichen die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen weiter unterstützen und fördern. 

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V. l.: Oberarzt Dr. Juri Rusev (HNO-Facharzt, Ernährungsbeauftragter Arzt), Logopädin Silja Discher und Chefarzt Dr. Jan Hinnerk Stange (Internist, Hämatologe und internistischer Onkologe, Palliativmediziner, Sozialmediziner) mit einem Kehlkopfmodell; Foto: Claudia Reichstein

Quelle: Medizinisches Zentrum für Gesundheit